Kwb in Delbrück
So, wie ja schon mal erwähnt bin ich eher unfreiwillig zum DRK-Maskottchen geworden, muss wohl an meiner kinderlieben Art und meinem süßen Aussehen liegen. Seither darf ich dann auch mal bei Wettbewerben oder Ausbildungen mitlaufen und ich sage euch, dass kann ganz schön anstrengend sein, denn dann erwartet mein Herrchen ja, dass ich noch besser zuhöre als sonst schon. Und da ich ja eigentlich immer mache, was ich will, ist artig sein eine ganz schöne Herausforderung.
Das letzte Mal war ich mit Herrchen, Frauchen und unserer Wettbewerbsgruppe in Delbrück bei unserem Partnerverband Westfalen-Lippe zu deren Kreiswettbewerb. Also ich muss schon sagen, im Westen ticken die Uhren ganz schön anders. Nicht nur, dass der Sprit ganze Zehn Cent billiger war, nein wie die Straßen da alels ausgesehen haben. Überall Blümchen oder hübsche Sträucher, sowas sollten sie mal hier in Königs Wusterhausen probieren. Spätestens nach der ersten Disco wäre diese Schönheit passé.
Am Freitag war Anfahrt nach Delbrück. Fünf Stunden diese elendig lange A2 lang hoch fahren, ich dachte schon ich müsste sterben. Bei dem Zwischenstop an einer bekannten FastFood-Kette war ich schon ganz steif gelegen und vor lauter Autobahn-Jetlag war Pullern schon mal gar nicht drin. War ich froh, als wir dann endlich in Paderborn angekommen sind, dass hieß für mich: raus aus dem Auto und zwei Stunden Füße vertreten. Aber ich muss sagen, das Fahren hatte sich wirklich gelohnt, denn der Stadtbummel durch Paderborn war einfach nur wunderschön. In jeder Straße alte Häuschen, Blumenrabatte und unzählige Geschäfte, in welche meine zwebeinigen Mitreisenden eifrig und wie mir scheint planlos stürmten. Vor solch materiellen Dingen bin ich ja zum Glück gefeit, ich interssiere mich da eher für die leckeren Gerüche und die Leckereien, die auf der Straße scheinbar nur für mich fallengelassen wurden. Leider hat mein Herrchen etwas gegen dieses Laster und so musste ich sie schweren Herzens liegen lassen.
Die Weiterfahrt nach Delbrück war kurz und entspannt und nach einer Stippvisite bei der Wettbewerbsgruppe fiel ich auch schon totmüde in mein Bettchen.
Der Wettbewerb an sich war für mich eher nebensächlich, hatte ich ja leider nicht das Vergnügen daran teilnehmen zu können und so übte ich mich in der Geduld des Wartens und verpektionierte meine außerordentliche Schmolltechnik.
Sonntag nach einem ausgiebigen Frühstück hieß es dann Abschied nehmen und die Heimreise antreten, natürlich nicht, ohne vorher einen Abstecher zur ältesten Tochter meines Herrchens zu machen, um ihren neugeborenen Sohn zu besuchen. Die hatte vielleicht Augen gemacht, als meine Familie bei ihr vor der Tür stand. Und das Baby war ja so süß, hätte ich am liebsten mit nach Hause genommen und ewig mit gekuschelt. Was ich in diesem Moment nicht emhr wusste, diese horrormäßige Rückfahrt stand mir ja noch bevor, mir wird jetzt noch schlecht, wenn ich daran denke. Aber ich hab es ja geschafft, bin gesund und munter zu Hause angekommen und freue mich schon auf meinen nächsten Einsatz beim JRK-Kwb in Zossen.
Eure Bonny